Was beinhaltet die Ohrenkorrektur (Otoplastik)
- Die Ohrenkorrektur erfolgt in der Regel unter Lokalanästhesie.
- Eine Vollnarkose ist wahrscheinlich, wenn der Eingriff unter Lokalanästhesie nicht geeignet erscheint, und wird nur im Einvernehmen von Patient/in und Chirurg durchgeführt.
- Der Schnitt wird hinter den Ohrmuscheln gesetzt; die Haut und der innen liegende Knorpel werden gelöst.
- Falls nötig, wird der Knorpel in der Form modelliert, weicher gemacht und anschließend am gewünschten Platz mit absorbierbaren Fäden fixiert.
- Die Haut wird zusammengenäht und eine ölige Tamponade aufgelegt um die Ohrmuschel zu entspannen
- Die Ohrkorrektur ist verbunden mit dem Anlegen eines Kopfverbandes.
- Der/die Patient/in kann die Praxis/Krankenhaus am selben Tag bzw., falls die OP unter Vollnarkose erfolgte, am folgenden Tag verlassen.
Vorbereitung für eine Ohrenkorrektur Operation
1) Eine Woche vor der geplanten Operation muss der/die Patient/in Laborwerte ermitteln und innere präoperative Untersuchungen machen lassen, die für die OP relevant sind.
2) Der/die Patient/in darf für mindestens 3 Wochen vor der Operation keine Medikamente nehmen, die Acetylsalicylsäure enthalten, wie Alnagon, Acylpyrin, Aspirin, Anopyrin und Mironal, da diese die Blutgerinnung beeinträchtigen.
3) Der/die Patient/in sollte gesund und fit sein und unter keinen akuten Krankheiten leiden, wie z. B. Erkältungen oder Virusinfekten.
4) Raucher sollten für eine gewisse Zeit das Rauchen aufgeben, da Rauchen den Heilungsprozess erheblich verzögert.
5) Der/die Patient/in muss zur Operation nüchtern erscheinen, d.h. mindestens 8 Stunden vor der Operation nichts essen, trinken und nicht rauchen.
Wie verläuft die Genesung nach einer Ohrenkorrektur OP?
- Nach der Operation muss der/die Patient/in für 7 – 10 Tage zu Hause bleiben und Antibiotika sowie Medikamente zum Abschwellen nehmen.
- Die Schmerzen können die ersten zwei Tage fortdauern, besonders bei erwachsenen Patienten.
- Der/die Patient/in muss mit dem Kopf in aufrechter Position schlafen; dadurch wird sich der Schmerz in den Ohrmuscheln reduzieren.
- Etwa 7 – 10 Tage nach der OP kann der/die Patientin die Verbände in der Klinik/Praxis entfernen lassen und wieder die Haare waschen.
- In der folgenden Woche ist es wichtig, ein Tuch oder ein Haarband zu tragen, um die Ohren in Position zu halten.
- Die Ohrmuscheln können nach der OP für einige Wochen weniger sensibel sein, deswegen müssen sie vor Kälte geschützt werden, besonders im Winter.
- Körperliche Übungen und Sport sind 4 – 5 Wochen nach der Operation möglich.
- Die Stabilisierung der Narben nach der OP braucht im Allgemeinen mindestens 3 Monate.
Minimal-invasive Methoden für abstehende Ohren
Stitch-Methode (Fadenmethode) der Otoplastik
Diese Methode ist das erste minimal-invasive Verfahren zum Anlegen abstehender Ohren. Sie wurde als „Stitch“ oder Faden-Methode bezeichnet, weil die fixierenden Elemente, die die Ohren an ihrem neuen Platz halten, Fäden sind, die immer permanent (nicht absorbierbar) sein müssen. Narben, wie sie bei traditionellen Methoden auftreten, entstehen bei der Faden-Methode nicht und sind auch nicht nötig.
Mit dieser Methode können alle Ohren, ungeachtet der Härte des Knorpels auch mit einem großen, tiefen Cavum Conchae erfolgreich angelegt werden. Da der gesamte Knorpel weder bearbeitet noch geritzt wird, sind mit der Faden-Methode auch keinerlei der sonst üblichen Risiken verbunden.
Otoplastik ohne Schnitte
Die Ohrenkorrektur ohne Schnitte ist eine großartige Methode zur Umformung abstehender Ohren. Sie ist nicht bei allen Patienten die Methode der Wahl, aber ich tendiere dazu, sie bei der Mehrheit der Patienten zu benutzen, mit exzellenten und lang anhaltenden Ergebnissen. In der Vergangenheit wurde die Otoplastik unterteilt in Schnitt- oder Ritztechniken am Knorpel und in Formungstechniken. Das Letztere beinhaltet die Platzierung von permanenten Fäden zur Modellierung des Ohrenknorpels in der gewünschten Form und das Anlegen des Ohrs an den Schädel. Die schnittlose Technik verfährt nach diesem Prinzip, aber anstatt Schnitte zu setzen oder Haut herauszuschneiden, werden die Fäden hinter dem Ohr durch die Haut hindurch platziert und darunter verborgen. Dies erlaubt eine sehr schöne Neukonturierung des Ohrknorpels ohne Narben und Risiken, die diese mit sich bringen. Manche Ohren erfordern allerdings eine stärkere Neuformung, für die eine offene OP-Technik vorteilhaft sein kann. In vielen Fällen kann ich das schnittlose Verfahren mit einem kleinen Einschnitt in Bereiche kombinieren, die für diese Technik nicht zugänglich sind.